CELLULITE -
STRATEGIEN GEGEN ORANGENHAUT

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Kein Zweifel: Cellulite oder Orangenhaut ist für viele Sportlerinnen ein großer Gegner, denn die Dellen an Oberschenkeln und Po machen niemandem Spaß. Die gute Nachricht: Man kann mit Sport und der passenden Ernährung einiges dafür tun, dass sie gar nicht erst auftreten – oder wieder verschwinden. Dafür müssen wir erst mal klären: Was ist Cellulite überhaupt? Gehen wir es an! Mit unseren 9 Fakten zu Cellulite!

 

FAKT 1: CELLULITE IST NICHT DASSELBE WIE CELLULITIS!

Es lohnt sich, genau hinzuschauen, wenn man sich mit Cellulite beschäftigt – und mehr noch, wenn man sich darüber informiert. Denn gerne wird die wenn auch nicht schöne, aber medizinisch harmlose Cellulite mit der ernsthaften Erkrankung Cellulitis verwechselt. Die Cellulitis ist eine Entzündung des Unterhaut-Bindegewebes, die durch Bakterien hervorgerufen wird und vor allem im Gesicht und an den Beinen auftritt.

FAKT 2: DAS BEDEUTET CELLULITE

Cellulite ist nichts Schlimmes, sondern höchstens etwas Unerfreuliches. Es besteht keine Notwendigkeit, etwas dagegen zu tun – es sei denn, die Dellen stören dich und du möchtest sie aus ästhetischen Gründen gerne loswerden. Dass sie dir einmal während deines Lebens begegnen, ist jedenfalls sehr wahrscheinlich: Bei etwa vier von fünf Frauen ist Cellulite ein Thema, wenn auch natürlich in unterschiedlichen Ausprägungen.

Was also ist Cellulite?  Es entsteht durch das Zusammenwirken mehrerer Faktoren: Hormone spielen eine Rolle, Bewegungsmangel, Stress, ein zu hoher Körperfettanteil  oder eine zu fette Ernährung erhöhen die Wahrscheinlichkeit, eines Tages unliebsame Entwicklungen an Gesäß oder den Oberschenkeln beobachten zu müssen.

Cellulite entsteht, wenn das Unterhautfettgewebe an die oberen Hautschichten vordringt und die Haut sichtbar ausbeult. Die Struktur des weiblichen Bindegewebes erleichtert diesen Vorgang, denn die Bindegewebsfasern verlaufen bei Frauen senkrecht zur Hautoberfläche – und nicht, wie bei Männern, eher schräg parallel oder gekreuzt. So hat Männerhaut eine größere Stabilität, der Weg nach „außen“ ist für das Fettgewebe komplizierter.

Übergewicht ist übrigens ein Faktor, der das Auftreten von Cellulite unterstützt, es ist aber keine Voraussetzung. Auch schlanke Frauen können sie bekommen.

FAKT 3: ES LOHNT ZU KÄMPFEN

Wie geschrieben, es ist aus medizinischer Sicht nicht notwendig, Cellulite zu bekämpfen. Und doch ist es nicht nur aus ästhetischen Gründen sinnvoll, es doch zu tun. Denn das, was du gegen Cellulite tun kannst, tut dir ohnehin gut! Es bedarf keiner Medikamente oder Therapien, um dein Bindegewebe zu stärken. Auch wenn Cellulite keine Krankheit ist, ist es doch ein guter Indikator, dass es Zeit ist, deinen Lifestyle nachzujustieren. Zu viel Stress, Übergewicht, schlechte Ernährung und der übermäßige Genuss von Alkohol und Nikotin: Alles Dinge, die Cellulite begünstigen – und die man gut und gerne aus einem gesunden Leben hinaus halten sollte.

 

FAKT 4: ALKOHOL & NIKOTIN SCHWÄCHEN BINDEGEWEBE

Sportler wissen es sowieso: Alkohol und Nikotin sind ganz schlechte Begleiter, egal, welches Ziel du erreichen möchtest. Und natürlich kann dieses gänzlich undynamische Duo auch seinen Beitrag bei der Entstehung von Cellulite leisten. Gerade Nikotin ist ein ganz besonders unangenehmer Feind deiner Haut. Es verengt die Blutgefäße, verlangsamt dadurch die Durchblutung und hindert wichtige Stoffwechselprozesse daran, so effektiv abzulaufen, wie es nötig wäre. Die Folge ist eine Schwächung des Bindegewebes.  Alkohol wiederum fördert Wassereinlagerungen und hemmt den Fettabbau. Wie beschrieben: Cellulite entsteht im Zusammenwirken mehrerer Kräfte, Alkohol und Nikotin allerdings sind zwei der destruktivsten.

FAKT 5: SPORT HILFT

Sport ist eine gute Sache, nicht nur, aber gerade, wenn man Cellulite loswerden – oder gar nicht erst bekommen möchte. Eine Kombination von Ausdauersportarten wie Radfahren, Schwimmen oder Nordic Walking und gezieltem Muskelaufbautraining nicht nur an den Problemstellen hilft erwiesenermaßen effektiv gegen unschöne Dellen. Eine gut ausgebildete Muskulatur strafft den Körper von innen, verbrennt eine Menge Kalorien auch im Ruhezustand und verhindert, dass sich unerfreulich viel Fettgewebe an Po und Oberschenkeln ansiedelt.

Wer gerne joggt, kann dies natürlich zusätzlich tun, denn dass der Ausdauerlauf Cellulite begünstigt, ist nur ein Mythos.

FAKT 6: JA, ES GIBT ÜBUNGEN GEGEN CELLULITE

Eine gut ausgebildete Muskulatur ist immer von Vorteil. Sportlerinnen können mithilfe regelmäßigen Krafttrainings einen schön definierten, straffen Body erreichen – und müssen nicht zwischen unerfreulichen Dellen oder vermeintlich unweiblichen Muskelbergen wählen. Also gilt grundsätzlich: Das Training mit Gewichten ist für Frauen eine sinnvolle Möglichkeit, was für ihren Körper zu tun – ob mit oder ohne Cellulite.

Will man gezielt Gesäß- und Oberschenkelmuskulatur stärken und die Hautdellen glätten, sind Squats, also Kniebeugen mit Gewicht auf den Schultern, eine besonders effektive Übung. Sie ist allerdings eine besondere Herausforderung, nicht nur für die Muskulatur, sondern auch für die Sportler. Lässt du dich jedoch für eine sichere und besonders effektive Ausführung in deinem Fitnessstudio beraten, wirst du für deinen Einsatz belohnt.

FAKT 7: ERNÄHRUNG UNTERSTÜTZT

Wer sich ausgewogen und fettarm ernährt, tut schon eine ganze Menge, um Cellulite vorzubeugen. Kaliumhaltige Lebensmittel wie Bananen, Nüsse, Kartoffeln, Trockenobst oder Tomaten können hautstraffend wirken, denn Kalium entwässert und festigt das Unterhautgewebe.

Salziges dagegen hält Wasser im Gewebe und schwächt es, zu fettreiche Speisen sind natürlich auch tabu. Sie lassen das Fettgewebe wachsen und unterstützen es so auf ihrem langen Weg an die Oberfläche. Wie gelernt, sind Muskeln ein effektiver Schutz gegen Cellulite – und um Muskulatur effektiv aufbauen und erhalten zu können, solltest du stattdessen im Kampf gegen die Orangenhaut auf eiweißreiche Nahrung setzen. Die liefert dir nicht nur wertvolle Proteine für deine Anti-Cellulite-Muskeln, sondern ist in der Regel auch besonders arm an Fett und Kohlenhydraten.

FAKT 8: FOAM-ROLLING GEGEN CELLULITE

Sportlerinnen und Sportler können es der Cellulite auf viele Weisen schwer machen: Durch die passende Ernährung, durch eine gute Lebensweise – und mit anderen kleinen Tricks. So ist es eine effektive Unterstützung für das Bindegewebe, das straffende Krafttraining durch Übungen mit der Faszienrolle zu ergänzen.  Faszientraining verbessert die Durchblutung der Zellen und fördert damit auch den Stoffwechsel. Das wiederum begünstigt die Bildung von neuen Kollagenfasern, die besonders zugkräftig sind und eine Straffung des Cellulite-anfälligen Gewebes unterstützen. Gezielte Übungen für Oberschenkel und Po sorgen dafür, dass das Bindegewebe in diesen Bereichen elastischer wird.

FAKT 9: CREME GEGEN CELLULITE KANNST DU DIR SPAREN

Sogenannte „Anti-Cellulite-Cremes“ sind echte Bestseller – allerdings ist das Geld dafür schlecht investiert, wie Stiftung Warentest nach einem umfangreichen Test mit 300 Frauen und unterschiedlichen Cremes konstatierte. „Auch wenn sich manche Haut nach der wochenlangen Pflege mit Gel & Co. geschmeidiger, also gepflegter anfühlte, auf die Cellulite hatte das keinen Einfluss. Zu diesem Schluss kam auch der Hautarzt, der das Hautbild vorher und nachher begutachtete: Eine sichtbare Verbesserung der Cellulite war nicht festzustellen“, lautet das Urteil der Prüfinstanz. Die richtige Strategie für den Kampf gegen die Cellulite sollte also viele Faktoren kennen, angebliche Anti-Cellulite-Kosmetika sollte nicht dazu gehören.

FAZIT

Zugegeben, die Dellen am Po oder dem Bein sind echt lästig! Sie sind zwar durchaus unschön, aber nicht gesundheitlich bedenklich. Mit einer ausgewogenen Ernährung, viel Sport und dem Verzicht auf Nikotin und Alkohol kannst du dem schon gut entgegensteuern. Zusätzlich ein paar Minuten Faszientraining am Tag und genügend Getränke helfen hierbei übrigens mehr, als jeder Cremehersteller verspricht! 

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